Mal poppig, mal andächtig: So klang Luca Hänni beim Luzerner Weihnachtskonzert im KKL – begleitet von der Lucerne Concert Band und dem Kinder- und Jugendchors St. Anton/St. Michael.
Luzerner Zeitung
Er ist der meistgesuchte Mann der Schweiz», sagt der Schnauzträger zu
seiner Frau im Foyer des KKL Luzern. Die Rede ist von Luca Hänni, dem Sieger von «Deutschland sucht den Superstar» aus dem Jahr 2012. Kein anderer Name werde in der Schweiz so oft gegoogelt wie
seiner, erklärt der Schnauzträger und verschwindet mit seiner Begleitung im Luzerner Saal.
Auf dessen Bühne findet seit über zehn Jahren jeweils an einem Dezember-Wochenende «Das Luzerner Weihnachtskonzert» statt. Dieses Jahr wartete die 65 Frau und Mann starke Lucerne Concert Band
unter der musikalischen Leitung von Matt Stämpfli mit einer extra Portion Weihnachtszauber auf. Begleitet von den Festival Strings standen am Wochenende neben der Geschichtenerzählerin Jolanda
Steiner auch rund 30 Sängerinnen und Sänger des Kinder- und Jugendchors St. Anton/St. Michael Luzern, geführt von Thomas Walpen, auf der Bühne.
Und natürlich war Luca Hänni mit dabei. Als er zwischen den künstlich beschneiten Tannenbäumen zum Vorschein kam, meldete sich der voll besetzte Luzerner Saal mit Jubelrufen.
Der 24-jährige Berner
begann die erste Strophe des Weihnachtshits «Last Christmas» von Wham! anzustimmen und schon streckten eifrige weibliche Teenager ihre Handykameras Richtung Bühne. Begleitet wurde Hänni von den
wuchtigen Backing Vocals des Kinder- und Jugendchors. Die rund 46 Bläser der Lucerne Concert Band gaben dem Popsong eine Portion Swing und Eleganz. «Ich bin nicht zum ersten mal im KKL», sagte
Hänni während der Pause. Die Zusammenarbeit mit der Lucerne Concert Band sei aber eine wirklich coole Sache, er habe sich über die Anfrage gefreut. Hänni:
«Für so etwas bin ich immer offen.»
Neben Weihnachtsklassikern wie Jingle Bells hatten auch Lieder aus Luca Hännis eigener Feder
Platz. Beispielsweise sein orientalisch angehauchter Song «She Got Me», mit dem er die Schweiz letzten Mai aus dem Eurovision Song Contest-Sumpf gezogen hatte – dank Platz 4. Andächtige Balladen
wie «Powder» und «Wonderful» fügten sich wunderbar in die Handlung der «Weihnachtsgeschichte» – nach Hans Christian Andersen – ein. Jolanda Steiner führte mit der Erzählung von Kay, Gerda
und der Schneekönigin durch den Abend.
Es gelang ihr, melancholische Momente mit humorvollem Märchenkabarett zusammenzuführen. Die
Abenteuer der Protagonisten spiegelten sich in der Musik der Band wider und andersherum. Überhaupt brachte die Mischung aus Musik und Literatur eine Art mühelose Symbiose der Kunstformen
hervor. Und nach so einer gelungenen Vorstellung wird Hänni wohl noch ein Weilchen der meistgesuchte Mann der Schweiz bleiben.